Der heutige Mensch

Wenn ich Menschen beobachte, sehe ich traurige, ängstliche und vor allem gestresste Lebewesen. Ich sehe einen permanenten Kampf um mehr Verkäufe, mehr Umsätze und mehr Gewinne.
Es scheint so, als ob die Menschen keine oder viel zu wenig Zeit für sich selbst, ihre Liebsten und auch nicht für die Natur haben.

Dies zeigt sich in ihrer Haltung zum Thema Natur, den Umgang mit anderen Menschen und das oft zerstörerische Verhalten sich selbst gegenüber.
Es erweckt den Eindruck, als ob sie ausschließlich damit beschäftigt wären, dem Geld hinterher zu laufen, um so all ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Ich bin neugierig und deshalb ständig auf der Suche, Dinge zu verstehen oder Bestehendes zu verbessern.
Diese Eigenschaft ist eine rein menschliche und steckt in uns allen. Menschen können sich nur durch die eigene, naturgegebene Neugierde entwickeln, dies sehen wir bei Babys und Kleinkindern besonders stark ausgeprägt.

Es braucht also keinerlei Zwang, damit Menschen ins Tun kommen, da Menschen ständig etwas tun, und zwar von Geburt an bis zu ihrem Lebensende.
Und da jede Tätigkeit auch Arbeit ist, arbeiten Menschen bereits seit der Geburt.

Dies mag nun für den einen oder anderen Leser ein bisserl komisch klingen, doch wenn man etwas darüber nachdenkt, so kommt man sehr schnell zur Erkenntnis, dass die Geburt oft nicht nur für die Mutter selbst, sondern auch für das jeweilige Kind eine echte Schwerarbeit sein kann.

Und dann gleich nach der Geburt beginnt das Neugeborene mit seiner Arbeit, die Welt um sich zu erkunden, um so mehr über sich und seine eigenen Fähigkeiten zu erlernen. Es beginnt, seine Umwelt über die Augen wahrzunehmen, geht weiter mit den ersten Bewegungen und führt dann soweit, um zumindest eine erste Sprache zu erlernen.

Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist unbezahlbar, sowohl die Arbeit der Eltern selbst, als auch die diversen Tätigkeiten, die bereits ein Baby, Kleinkind, Kind und dann Jugendlicher verrichtet, bis dieser dann zu einem Erwachsenen heranreift.

In der Summe eine wahre Leistung, die hier vollbracht wird. Doch leider wird diese bis dato unbezahlt geleistet.

Und all diese unbezahlten Tätigkeiten, sowohl von Seiten der Eltern, als auch von der Sicht der Kinder, die insgesamt enorm wichtig sind, führen oft zu einem gewissen Mangel an finanziellen Mitteln, als auch an fehlenden, zeitlichen Ressourcen.

Diese Mängel führen dann oft zu Problemen, die sowohl zum Nachteil des Individuums, der eigenen Familie und oft auch zum Nachteil des Gemeinwohls einer Gesellschaft führen.

Und genau darum geht es beim bedingungslosen Grundeinkommen: Auf der einen Seite ausreichend finanzielle Mitteln zu haben, um damit die notwendige Zeit für sich selbst und seine Liebsten zu haben. Denn nur so können wir zu freien Lebewesen werden, um unsere eigenen Prioritäten zu setzen und so ein möglichst sinnvolles Leben in Würde zu leben.

Und auf der anderen Seite entstehen dank des bedingungslosen Grundeinkommens eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten. Vor allem jener, zu prekären und für sich selbst sinnbefreiten Tätigkeiten jederzeit NEIN sagen zu können, als auch neue Chancen zu ergreifen, die zuvor für sich selbst undenkbar waren.

Und nebenbei könnte so jeder sein ganz persönliches Potential entdecken und auch entfalten.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre der Hebel, der den Menschen in ein neues Zeitalter der Menschlichkeit und der Potentialisierung seiner eigenen Fähigkeiten führen könnte.