Voraussetzung versus Bedingung

Voraussetzung versus Bedingung

Innerhalb und auch außerhalb der Grundeinkommens-Bewegung scheint oft nicht klar zu sein, was der Unterschied zwischen einer Voraussetzung und einer Bedingung ist. 

Oft wird auch davon gesprochen, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen erst dann tatsächlich bedingungslos sei, wenn es weltweit jeder bekäme.

Ist dies wirklich so oder wird hier einfach nur das Wort “Voraussetzung” mit dem Wort “Bedingung” gleichgesetzt? 

Wer im Duden und auch anderen Werken der deutschen Sprache nachschlägt, wird sehr schnell finden, dass “Voraussetzung” auch ein Synonym für “Bedingung” und umgekehrt ist. 

Innerhalb eines Satzes oder eines Textes lassen sich synonyme Worte untereinander austauschen, ohne dass sich dadurch der Kernsinn der Aussage verändert.

Ein simples Beispiel für synonyme Worte ist: die Orange / die Apfelsine. Allerdings sind solche Fälle einer absoluten Synonymie sehr selten. Innerhalb der Sprachwissenschaft wird sogar eine Diskussion darüber geführt, ob es möglich ist, dass zwei Wörter absolut gleichwertig sein können.

Denn gleichbedeutend heißt noch nicht, dass der Sinn eines Synonyms vollkommen mit dem Sinn des verwandten Wortes übereinstimmt. Fast immer existieren unterschiedlich starke Abweichungen, die den Begriffskern, das Sprachniveau oder auch den Gefühlsgehalt eines Wortes betreffen können. Die meisten Synonyme tragen Merkmale und transportieren Inhalte, die sich einer bestimmten Stilebene, einer Region, einer Gruppe oder einer Fachsprache zuordnen lassen.

Man kann eine Bedingung an etwas/an jemanden stellen (menschgemacht).

Man kann aber keine Voraussetzung an etwas/an jemanden stellen (Umstand MUSS DA SEIN!)

Beim BGE bedeutet das:

Klar muss jemand geboren sein, um ein BGE zu bekommen, aber niemand kann dafür eine Bedingung stellen („Kind, Du musst jetzt geboren werden!“).

DASS ein Kind da ist/geboren wurde, ist eben eine VORAUSSETZUNG.

Manche in der Grundeinkommens Bewegung sagen, ein Grundeinkommen ist nur DANN ein Grundeinkommen, wenn es bedingungslos ist, dann ist eben die Bedingungslosigkeit eine VORAUSSETZUNG dafür, dass es überhaupt Grundeinkommen genannt wird.

Da nun einmal ein Land nicht allen Menschen auf der Welt ein bedingungsloses Grundeinkommen auszahlen kann, müssen Voraussetzungen geschaffen werden, wer für ein bedingungsloses Grundeinkommen anspruchsberechtigt ist. Hier muss man Wege finden, um daraus keine Bedingung zu machen. Eine Staatsbürgerschaft zum Beispiel wäre eine solche Bedingung, da man eine solche erwerben oder sogar wieder verlieren kann. 

Darum kann man ein BGE nicht an einer Staatsbürgerschaft festmachen.

Ein Hauptwohnsitz ist eine Bedingung, da man seinen Hauptwohnsitz jederzeit auch woanders haben kann, was bedeutet, dass ich dies jederzeit selbst „erfüllen“ könnte.

Man muss also etwas finden, was bereits gegeben ist, wie zum Beispiel das Leben – ein Verstorbener kann nicht einfach wieder leben, um ein bedingungsloses Grundeinkommen zu erhalten. Oder die Tatsache, dass man Mensch ist. Ein Tier oder eine Pflanze kann nicht einfach zu einem Menschen werden, um so zu einem bedingungslosen Grundeinkommen zu kommen. 

Tja, und so kam ich zum Geburtsort, denn dies ist ein zufälliges und unverrückbares Ereignis, also eine Voraussetzung, und kann im Nachhinein nicht verändert werden. 

Und somit war das Modell Grundeinkommen als Menschenrecht geboren, nach meinem Geburtsortsprinzip erhalten es alle bedingungslos. Und somit kann ein bedingungsloses Grundeinkommen auch auf nationaler Ebene, was bis dato nicht möglich erschien, ebenfalls umgesetzt werden. 

Ich betreibe selbst seit 2012 ein Lernportal über Synonyme, Verben, Übersetzungen und ein Wortspiel zum Erlernen von synonymen Wörtern und neuen Sprachen. Dieses Portal gibt es bereits in fünf Sprachen (Deutsch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch).